Trockene Haut

Richtig gepflegte trockene Haut ist wirklich schön. Falsche Pflege oder Vernachlässigung führt schnell zu vorzeitiger Hautalterung.

In jungen Jahren präsentiert sich trockene Haut von ihrer schönsten Seite: rosige Wangen, feine Poren, kein fettiger Glanz – davon träumt jeder, der in der Pubertät mit Akne, Pickeln und fettiger Haut zu kämpfen hat. Spätestens mit Mitte zwanzig wird jedoch klar, dass diese Vorzüge ihren Preis haben. Wer in dieser Zeit mit der richtigen Pflege trockener Haut beginnt, spürt schnell einen Mangel an Fett und Feuchtigkeit. Auch die ersten sichtbaren Anzeichen treten auf: Spannungsgefühle, kleine Schuppen, gereizte Stellen und Fältchen deuten klar darauf hin, dass die Haut kosmetische Unterstützung benötigt.

Trockener Haut mangelt es besonders an Öl und Feuchtigkeit.

Die Talgdrüsen sind für die zunehmende Trockenheit verantwortlich. Sie produzieren weniger Öl, als für den Aufbau einer natürlichen Schutzschicht aus Talg, Schweiß und feuchtigkeitsbindenden Substanzen nötig ist, die die Hornschicht geschmeidig hält. Dadurch ist die Haut widerstandsfähiger gegen schädliche äußere Einflüsse und vor allem vor dem Austrocknen geschützt.

Dieser Mangel macht sich oft erst ab dem 20. Lebensjahr bemerkbar, doch danach nimmt die Ölproduktion unaufhaltsam ab. Da Öl Feuchtigkeit besonders effektiv bindet, sinkt der Feuchtigkeitsgehalt der Haut schnell. Die verhornten Zellen werden rau, ihr Zusammenhalt lässt nach, und Wasser verdunstet. Reizstoffe können in die Haut eindringen, und mit der Zeit wird trockene Haut überempfindlich. Zudem altert sie schneller. Leider kann selbst die präziseste Behandlung die Talgdrüsen nicht dazu anregen, mehr Öl an die Hautoberfläche abzugeben. Sie reagieren auf bestimmte hormonelle Signale gemäß einem genetisch vorgegebenen, nicht beeinflussbaren Plan. Eine geeignete Pflegemethode wie beispielsweise eine kosmetische Massage kann vieles von dem ersetzen, was der Haut fehlt

Grundlegende Pflege für trockene Haut

Trockene Haut ist empfindlich und benötigt die richtige Pflege. Dabei gilt: Weniger ist mehr. Trockene Haut reagiert empfindlich auf Vernachlässigung, aber auch auf übermäßige Verwendung von Pflegeprodukten, häufige Anwendung und häufige Markenwechsel. Ein tägliches, sorgfältig abgestimmtes Pflegeprogramm ist in der Regel am effektivsten. Konkret bedeutet das:

Reinigen Sie Ihre Haut abends mit einer sehr milden Reinigungsmilch mit beruhigenden und pflegenden Inhaltsstoffen. Alternativ können Sie auch eine Reinigungscreme oder ein Reinigungsöl verwenden. Spülen Sie die Reinigungsmilch mit lauwarmem Wasser ab. Bei hartem Wasser (z. B. sehr kalkhaltig) tränken Sie nach der Reinigung ein Wattepad mit Gesichtswasser (ohne Alkohol) und tupfen Sie Ihre Haut damit ab. Kalkreste würden die Haut austrocknen. Tragen Sie anschließend eine reichhaltige, feuchtigkeitsspendende Nachtcreme auf. Bei stark feuchtigkeitsarmer Haut können Sie unter der Nachtcreme ein Feuchtigkeitsserum auftragen.

Morgens erfrischen Sie trockene Haut einfach mit lauwarmem Wasser und einem alkoholfreien Gesichtswasser. Tragen Sie abschließend eine leichte, aber reichhaltige Tagescreme mit Ölen und Feuchtigkeitsspendern auf. Die Tagescreme sollte zudem einen Lichtschutzfaktor enthalten, der die Haut vor lichtbedingter Hautalterung schützt. Alternativ können Sie Make-up mit Lichtschutzfaktor verwenden.

Substanzen, die für trockene Haut äußerst vorteilhaft sind

Es hat sich gezeigt, dass sogenannte Ceramide, feuchtigkeitsspendende Substanzen, die dem natürlichen Dichtstoff zwischen den Hautzellen ähneln, diesen ersetzen und so die Feuchtigkeit der Hornschicht erhöhen können.

Cremes mit Arganöl oder anderen ungesättigten Fettsäuren eignen sich ebenfalls hervorragend für trockene Haut. Auch Seren mit Hyaluronsäure sind empfehlenswert. Sie machen die Haut weich und sorgen für eine bessere Feuchtigkeitsbindung.

Was ist bei häufiger Anwendung nicht gut für trockene Haut?

• Saunabesuche, schweißtreibende Sportarten und Schwimmen in chloriertem Wasser führen beispielsweise zum Verlust wertvoller Substanzen in der Haut, die diese nur schwer ersetzen kann. Um dies zu erleichtern, sollte die Haut mit einer reichhaltigen Feuchtigkeitscreme oder einer cremigen oder feuchtigkeitsspendenden Gesichtsmaske gepflegt werden.

Spezieller Tipp für Schwimmer: Vor dem Schwimmen Gesicht, Hals und Dekolleté gründlich mit wasserfester Sonnencreme eincremen.

• Trockene Haut benötigt normalerweise kein Peeling, also keine Entfernung der Hornschuppen. Sie sollte nicht mit stark austrocknenden Masken oder alkoholhaltigen Lotionen behandelt werden. 
• Neue Kosmetikprodukte sollten im Winter niemals ausprobiert werden, da Kälte und geringe Luftfeuchtigkeit die Haut stark reizen können. Frühling oder Herbst sind dafür besser geeignet.

TEST: HABEN SIE TROCKENE HAUT?

Reinigen Sie Gesicht und Hals wie gewohnt. Verzichten Sie auf die Creme. Nach etwa einer Stunde beginnen Sie mit dem Test. Betrachten Sie Ihr Gesicht bei hellem Licht genau und beantworten Sie die folgenden Fragen mit Ja oder Nein:

1. Sind die Poren fast unsichtbar?
2. Wirkt die Haut fahl oder matt?
3. Ist sie rosarot?
4. Wenn Sie über 25 sind: Haben sich erste Fältchen um die Augen gebildet?
5. Reizt Ihre Haut bei Sonneneinstrahlung, Kälte oder Wind oft und wird gerötet?
6. Hatten Sie fast nie Probleme mit Akne

Wenn Sie alle Fragen mit Ja beantwortet haben, haben Sie definitiv trockene Haut. Wenn Sie vier bis fünf Fragen mit Ja beantwortet haben, haben Sie möglicherweise Mischhaut.